Liebe Landsleute,
die Lage in den vom Hochwasser betroffenen Gegenden Thailands bleibt weiterhin ernst. Wir alle haben in den thailändischen und den deutschen Medien verfolgen können, wie das Hochwasser in den letzten Tagen zunehmend auch die Außenbezirke von Bangkok erreicht hat. Vieles spricht dafür, daß demnächst auch Teile der Innenstadt betroffen sein werden. Konkretere und verläßliche Vorhersagen hinsichtlich der kommenden Tage (Daten, mögliche Wasserhöhen und dergleichen) sind derzeit leider nicht möglich.
Die Botschaft steht seit Beginn der Krise in unmittelbarem, engsten Kontakt zu den zuständigen thailändischen Stellen, zu deutschen und internationalen Einrichtungen, zu den Botschaften der anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und zu den deutschen Honorarkonsuln in Phuket, Chiang Mai und Pattaya. Wir werden die Lage auch weiterhin aufmerksam beobachten.
Die Bundesregierung hat sehr früh – als erste europäische Regierung überhaupt – der thailändischen Regierung dringend benötigte humanitäre Hilfe geleistet. Die deutschen Hilfsmaßnahmen sind in den letzten Tagen noch einmal heraufgefahren worden. Am 5. November wird Staatsminister Dr. Werner Hoyer zu politischen Gesprächen in Bangkok eintreffen. Dabei wird er auch die aktuelle Lage erörtern und eine weitere deutsche Spende (Wasserfilter) übergeben. Staatsminister Dr. Hoyer wird von einer hochrangigen Delegation aus dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) begleitet.
Auf Veranlassung des Auswärtigen Amtes sind vor wenigen Tagen zwei Hochwasserspezialisten des Technischen Hilfswerks (THW) in Bangkok eingetroffen, die eine Reihe von Fachgesprächen geführt haben und deutschen Unternehmen wie Organisationen für Beratungsgespräche und Hinweise zu möglichen Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung stehen. Die THW-Experten können über die Botschaft erreicht werden.
Leider wird die Situation auch dann, wenn das Hochwasser beginnt zurückzugehen, noch eine Zeitlang ernst bleiben. Stechmücken, die derzeit ideale Brutbedingungen vorfinden und Dengue-Fieber, Malaria und andere Krankheiten übertragen können, oder auch kontaminiertes Trinkwasser als möglicher Krankheitsherd werden uns als Probleme auch nach Ende der unmittelbaren Bedrohung durch das Wasser noch eine Zeitlang begleiten.
Bitte handeln Sie weiterhin ruhig und besonnen. Tragen Sie sich bitte – falls nicht schon geschehen – in die Deutschenliste ein und ermuntern auch Ihre Freunde und Bekannten dazu, damit wir Sie im Bedarfsfall per e-Mail direkt erreichen können. Halten Sie sich über aktuelle Entwicklungen unterrichtet – auf der Internetseite der Botschaft finden Sie wichtige Informationen und Hinweise auf weitere Informationsquellen.
Ich wünsche Ihnen und uns allen einen möglichst sorgenfreien Verlauf der nächsten Tage.
Rolf Schulze
Botschafter
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